GI-Label - für garantierte Qualität und ermächtigte Menschen

Was bedeutet „Geografische Indikation“? Warum ist sie wichtig?

Geografische Indikation (GI) ist ein Label, der von der Welthandelsorganisation (WTO) im Rahmen des TRIPS-Abkommens (Trade Related Aspects of Intellectual Property Rights) definiert wurde.

Das GI-Label bestätigt nicht nur die geografische Herkunft eines Produktes, sondern auch seine Besonderheiten, die es aufgrund seiner Herkunft einzigartig machen. Beispiele für bekannte GI-Label sind „Champagne“, „Darjeeling“ oder auch „Roquefort“.

Die Registrierung unter dem GI-Label ist eine Bestätigung, dass das Produkt und sein Name wirklich aus der genannten Region stammen und dort mit traditionellen Methoden und Wissen hergestellt werden. Mit ihren unverwechselbaren Eigenschaften repräsentieren diese Produkte die Herkunftsregion.

Warum verdient nur „Kashmir Pashmina“ das GI-Label?

Tücher aus reinem Pashmina in Kaschmir sind als „Kashmir Pashmina“ bekannt. Sie entstehen durch handwerkliches Können, das seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben wird. Sie sind somit ein ursprüngliches Kunsthandwerk, das nur in der Region Kaschmir zu finden ist. Diese Einzigartigkeit der „Kashmir Pashmina“ bestätigt und bescheinigt das GI-Label.

'Kashmir Pashmina' ist das erste Produkt, welches unter dem GI-Label aus der Kashmir Region registriert wurde. Mittlerweile sind neun Produkte registriert, darunter „Kashmiri Saffron“ und „Kashmiri Walnut Wood Carvings“.

GI-Label für Kaschmir Pashmina

Das GI-Zertifikat – Grant für echte Pashmina aus Kaschmir

„Kashmir Pashmina“ ist seit 2005 als GI-Label registriert. Das Label ist Eigentum der Kashmiri Craft Association „Tahafuz“ (Urdu, bedeutet „Schutz“). Als anerkanntes Mitglied des GI-Label-Registers können Sie seit 2013 Pashmina Tücher am Craft Development Institute (CDI) in Kaschmirs Hauptstadt Srinagar testen lassen. Nur wenn ein Tuch alle qualitativen Kriterien erfüllt, wird ein Zertifikat ausgestellt (unten) und ein GI-Etikett wird am Tuch angebracht (rechts).

Das Zertifikat bestätigt nicht nur die Reinheit des Rohstoffs, sondern des gesamten Herstellungsprozesses; von der Reinigung des Rohmaterials per Hand über die handgesponnenen Fäden bis hin zum Weben bei Hand auf traditionellen Webstühlen.

GI-Label auf einem Pashmina Tuch

Muster einer GI-Zertifikat
'Kashmir Pashmina' im weltweiten Vergleich

Mehr als 4/5 der gesamten Pashmina-Produktion stammt aus China und der Mongolei. Mittlerweile bieten auch andere Länder wie Iran, Pakistan, Afghanistan, Neuseeland, Australien und Nepal dieses Luxusmaterial an.

Der Rohstoff 'Pashm' (das feinste Unterhaar der Ziege, aus dem Pashmina hergestellt wird) von 'Kashmir Pashmina‘ ist jedoch von sehr hoher Qualität. Durch ihren natürlichen Lebensraum ist die 'Kashmir Pashmina'-Ziege in der Lage, 'Pashm' zu produzieren, das als das feinste und reinste der Welt gilt.

Aber nicht nur der Rohstoff spielt für die GI-Kennzeichnung eine große Rolle. Nur in der Region Kaschmir in Indien hat sich das jahrhundertealte Handwerk des Spinnens, Webens und Bestickens von Pashmina Schals und Tüchern traditionell entwickelt. Den modernen Herstellungstechniken, die von anderen Ländern übernommen wurden, mangelt es jedoch an den traditionellen Webfähigkeiten und vor allem an den unvergleichlichen Bestickungsfähigkeiten der kaschmirischen Kunsthandwerker.

Erst 2005 wurde die Einzigartigkeit dieser Herstellungskunst und die daraus resultierende Spitzenqualität von der WTO mit dem GI-Siegel für „Kashmir Pashmina“ bestätigt und zertifiziert.

Thajiwas Glacier in Sonmarg, Kashmir
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